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Texte in der freien Trauung – mehr als nur schöne Worte

Manchmal werde ich gefragt: Braucht es bei einer freien Trauung eigentlich Texte? Die einfache Antwort: Nein, man muss natürlich keine Texte lesen lassen. Man muss gar nichts. :-) Und trotzdem finde ich: Es wäre schade, auf diese besondere Ebene ganz zu verzichten.

Texte schaffen Momente der Tiefe. Sie bringen neue Töne in die Zeremonie – unabhängig davon, ob es sich um ein Gedicht, ein Liedtext oder eine Fürbitte handelt. Sie machen sichtbar, was euch als Paar wichtig ist. Und sie geben auch anderen die Möglichkeit, euch etwas mit auf den Weg zu geben.


Warum Texte in der Zeremonie so wertvoll sind

In der Traurede erzähle ich eure Geschichte – mit einem liebevollen Blick auf das, was euch ausmacht. Natürlich fließt da vieles ein, was ihr mir im Gespräch anvertraut habt. Aber es bleibt meine Perspektive auf euch. Ein Text – sei es eine Lesung, ein Gedicht oder ein Segen – bringt noch mal eine andere Sprache ins Spiel. Und das ist für die freie Trauung ein echter Gewinn.

Ein Text kann das ausdrücken, was ihr vielleicht selbst nie so formulieren würdet. Oder was jemand anders für euch sagt – Eltern, Freund*innen, Geschwister. Das ist oft sehr berührend.


Mögliche Stellen für Texte in der Zeremonie

Ich empfehle gern, an bestimmten Punkten in der Zeremonie Texte zu integrieren. Natürlich gilt wie immer bei der freien Trauung: Alles kann, nichts muss.

Lesung – ein Klassiker mit Tiefe

Eine Lesung kann ganz klassisch eine Bibelstelle sein – wenn euch der Glaube wichtig ist. Oder ein Text, der eure Beziehung widerspiegelt. Vielleicht ein Auszug aus einem Buch, ein poetischer Text, ein Zitat, das euch begleitet.

Ich versuche in meiner Rolle als Trauredner immer, solche Texte später in der Rede aufzugreifen. Damit ein roter Faden entsteht – und nicht nur ein schönes Zitat im Raum steht.

Impuls – auch für die Gäste gedacht

Ein Impulstext kann euch als Paar stärken – zum Beispiel wenn damit eure Hochzeitskerze etabliert wird. Es kann aber auch ein Text sein, der alle Gäste anspricht. Eine kleine Geschichte. Ein Gedicht. Ein Gedanke, der hängen bleibt. So kann die freie Trauung auch für die Gäste ein inspirierender Moment sein.

Segensworte – mit oder ohne Gottesbezug

Ein Segen ist ein kraftvoller Abschluss für jede Zeremonie. Er muss nicht religiös sein – es geht um einen Zuspruch. Um Worte, die euch stärken. Als freier Theologe habe ich schon viele solcher Texte gelesen und geschrieben – manche mit, manche ohne Bezug zu Gott. Wichtig ist nur: Es passt zu euch. (Mehr zum Segen lest Ihr hier.)

Fürbitten oder Wünsche – aus dem Kreis der Gäste

Besonders schön ist es, wenn Gäste Fürbitten oder persönliche Wünsche vortragen. So wird eure freie Trauung noch individueller. Ich empfehle: Fragt bewusst 4–6 Menschen aus eurem Umfeld, ob sie einen Wunsch für euch formulieren wollen. Das bringt Nähe – und oft auch rührende Momente.


Welche Texte eignen sich?

Das kann ganz verschieden sein:

  • Ein Liebesgedicht

  • Ein kurzer Auszug aus einem Roman

  • Ein Songtext (das passt besonders gut, wenn das Lied dann später in der Zeremonie gespielt wird)

  • Ein poetischer Impuls

  • Oder ein ganz einfacher, ehrlicher Wunsch

Ich stelle euch gern eine kleine Auswahl zusammen – Texte, die sich für Lesungen oder Impulse gut eignen. Oder wir überlegen gemeinsam, was passen könnte.


Wer soll lesen?

Natürlich kann ich als Trauredner alle Texte selbst lesen. Aber ich empfehle, auch andere einzubinden. Eine andere Stimme zu hören, bringt Abwechslung – und viele eurer Gäste freuen sich, wenn sie aktiv mitgestalten dürfen.

Wichtig ist: Die Person sollte Lust darauf haben – und den Text verständlich und mit Gefühl vortragen können. Gerade bei emotionalen Texten ist es schön, wenn der Vortrag auch etwas transportiert.


Wie lang dürfen Texte sein?

Kurze Texte wirken oft am stärksten. Zwei bis fünf Minuten sind ein guter Richtwert. So bleibt die Zeremonie kurzweilig – idealerweise bei etwa 45 Minuten Gesamtzeit. Das ist erfahrungsgemäß genau richtig, damit alle gut dabei bleiben.


Fazit: Texte machen eure Trauung lebendig

Texte sind mehr als schmückendes Beiwerk. Sie berühren, regen zum Nachdenken an und schaffen emotionale Momente. Ob in Stuttgart oder anderswo – wenn ihr euch eine freie Trauung mit Tiefe und Persönlichkeit wünscht, dann sind gut gewählte Texte ein wunderbarer Baustein dafür.

Ich unterstütze euch gerne bei der Auswahl. Und wer weiß: Vielleicht findet ihr nicht den Text – sondern er findet euch.


 
 
 

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